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Medical Workshop

Team: Heinke, Olli O., Steffen B., Schüssi, Steffen K., Zeljka, Marc, Mats, Tom, Aline, Marc-Christopher, Dierk

 

Als im November unser Jahrestreffen stattgefunden hat, wurde der Grundstein gelegt, um dieses Jahr einen medizinischen Workshop im Team durchzuführen. Ziel des Workshops sollte es sein, ein gewisses Grundwissen über das verfügbare Material aufzubauen und neue Materialien und Techniken zu erlernen. Auch hatten wir eine neue Roll-Up-Rettungstrage im Team angeschafft mit deren Umgang wir uns vertraut machen wollten. Heinke und Olli O. hatten sich hier schnell bereiterklärt etwas vorzubereiten. Der Termin war auch schnell gefunden und so ging es am ersten März-Wochenende in den Norden nach Hemmoor.

Ein Teil des Teams reiste bereits am Donnerstagabend an, sodass man die lange Fahrt nicht nur für 2 Tage machen musste. Zudem bestand die Möglichkeit bereits am Freitag den ein oder anderen Tauchgang zu machen. Zeljka und Schüssi haben am frühen Freitagmorgen bei frischen Temperaturen den Rüttler „unsicher“ gemacht. Gegen Mittag reiste dann noch Olli O., Steffen B. und Tom an. Am späten Nachmittag gesellte sich auch Marc-Christopher noch zu uns. Für den Nachmittag war noch ein kleiner Scooter-Tauchgang zu 5. geplant. Leider verweigerte der Scooter von MC den Dienst, sodass MC und Schüssi sich zu Fuß machten ein paar Highlights von Hemmoor zu besichtigen. Olli, Steffen K. und Tom machten sich während dessen mit den Scootern auf den Weg. Zurück in den Ferienwohnungen begrüßten wir dann noch Marc, der zusammen mit Steffen B. die Grills bereits angeheizt hatte.

Fast schon Cavebase-Standard gab es leckeres Grillfleisch aus Franken. Auch Dierk, Mats und Aline fanden am Abend noch den Weg nach Hemmoor und so konnten wir in gemütlicher Runde den Abend ausklingen lassen. Gegen 2 Uhr nachts kam dann auch die letzte Teilnehmerin Heinke noch an.

Der Samstagmorgen startete mit einem leckeren Frühstück, bevor wir uns in voller Runde an ein wenig Theorie und Praxis machten. Hier hatte erst Olli einen Part mit Grundlagen zu HLW und Sauerstoffgabe gemacht und uns die Möglichkeit gegeben an einer Übungspuppe zu üben.

Übungen wie der Heimlich Griff sorgten nebenbei auch für viele Lacher. Auch stellte uns Olli das RescuEAN vor, mit welchem man eine normale Sauerstoff-Stage als Constant-Flow für eine Beatmungsmaske nutzen konnte. Dank ein paar selbstgedruckter Teile von Steffen B. haben wir nun auch einen Adapter, um eine 2. Stufe an einen Beatmungsbeutel anzuschließen und als „Demand-Ventil“ zu nutzen. Alles in allem super einfach und doch so effektiv im Fall der Fälle. Auch hiermit übten wir das ein oder andere Szenario. In der Mittagspause konnten wir mit Pasta und Tomatensoße neue Kraft tanken.

Den zweiten Teil des Tages nutzen wir, um mehr über die Ausstattung von Heinke zu erfahren. Neben einem Defibrillator und einem portablen Patientenmonitor hat sie auch immer eine ganze Tasche an nützlichen Hilfsmitteln dabei, um einen Patienten zu versorgen. Auch hier nutzen wir die Zeit für ein paar praktische Übungen und konnten am Patientenmonitor auch gleich die Eignung oder Nicht-Eignung der Teammitglieder für das nächste Projekt überprüfen.

Um noch ein wenig Bewegung zu haben beschlossen wir uns eine kleine Runde um den See zu laufen.

Hier bekommt man neue Sichtweisen auf den See. Nach diesem erfolgreichen Tag, wie sollte es anders sein, schürten wir den Grill wieder an und stärkten uns. Auch diesen Abend ließen wir in großer Runde ausklingen und schmiedeten schon den ein oder anderen Plan.

Am Sonntagmorgen mussten Marc und Tom leider bereits abreisen, sodass wir in kleinerer Gruppe weiterübten. Im letzten Jahr hatten wir uns als Team eine Roll-Up Rettungstrage angeschafft. Den Vormittag nutzten wir, um die ein oder andere Tragevorrichtung auszuprobieren, bevor wir uns an die Funktionsweise der Roll-Up machten. Diese Trage hat den großen Vorteil, dass man sie halbwegs klein transportieren kann, sie aber richtig aufgebaut steif- und stabil genug ist, um eine Person sicher zu transportieren. Auch hat die Trage entsprechende Halterungen, um einen Patienten beispielsweise senkrecht in einem Schacht zu transportieren oder an einen Helikopter zu hängen. Nachdem wir also Steffen B. sicher in die Trage gepackt haben, bestand unser erstes Ziel darin, ihn freischwebend aufzuhängen. So nutzten wir einen Balken auf der Terrasse und befestigten ein paar Schlingen. Nun mussten wir nur noch die Technik der mitgelieferten Seile verstehen. Aber auch das war schnell geschafft. Und so hing Steffen waagrecht und senkrecht am Haus.

Nachdem auch diese Herausforderung gemeistert wurde, wollten wir auch noch ein paar Übung im und unter Wasser durchführen. Doch zuvor stand noch eine kleine Stärkung mit selbstgemachter Gemüsesuppe von Heinke an. Anschließend schnappten wir uns unsere Anzüge und Geräte und machten uns auf den Weg zum E1. Zum Glück war hier am Sonntagnachmittag nicht mehr viel los.

Zuerst einmal testeten wir die Roll-Up einzeln im Wasser, um zu schauen in wie weit sie positiv oder negativ im Wasser ist – sie ist fast neutral, minimal negativ. Anschließend sollte ein Taucher darauf befestigt werden. Hier erklärte sich Heinke zum Versuchskaninchen. Nachdem wir die benötigte Menge Blei bestimmt hatten und sie mit einer XDeep-Sidemount-Blase ausgestattet hatten als Auftriebsmittel spannten wir Heinke auf die Roll-Up. Anschließend befestigten wir zwei Stages an der Liege und konnektierten die Flaschen mit Trocki und Blase. Jetzt kam der Moment der Wahrheit.

Wir hoben Heinke, unter interessierten Blicken der anderen Taucher, zuerst auf die Wasseroberfläche bevor wir dann schauten wie sie untergeht und ob alles richtig funktioniert. Ein permanentes OK-Zeichen von Heinke signalisierte uns, dass wir eine Stufe weiter gehen konnten. Da der Fußbereich leicht positiv war entschlossen wir uns hier noch ein Stück Blei zu befestigen. Anschließend schlüpften wir alle in unsere Geräte und versuchten den Transport an der Oberfläche. 4 Retter verteilten sich um die Trage und so legten wir mal ein paar Meter zurück. Für eine ganze Seerunde hat unsere Motivation nicht gereicht.

Eine weitere Steigerung stand auf dem Programm. Wir wollten Heinke unter Wasser transportieren. Auch hier verteilten wir uns wieder um die Trage, 2 Taucher an einem Seil vor der Trage, jeweils ein Taucher rechts und links und ein letzter Taucher im Fußbereich.

Der Taucher zur rechten war auch für die Überwachung des Patienten zuständig. In dieser Konstellation sind wir anschließend einige Meter, bis zu den Fixpunkten des ehemaligen Torbogens, getaucht. Die Mischung aus Fortbewegung, Tarierung und Stabilisierung der Trage benötigt schon etwas Übung.

Im letzten Schritt wollten wir das ganze mit einem Scooter testen. Der Plan bestand darin einen Seacraft Ghost 2000 als Zugmaschine zu nutzen und mit 3 weiteren Tauchern die Trage zu stabilisieren. Mit Stufe 9+ schoss das Team durchs Wasser. Gegen den Fußmarsch eine Leichtigkeit.

Dennoch entschieden wir uns die Geschwindigkeit auf Stufe 7 zu drosseln. Auch hier kam man in diesem Gespann sehr gut voran. Wir testeten auch ob ein Transport zu 2. möglich ist. Hierbei wird die Trage vom Scooter gezogen und ein zweiter Taucher befindet sich direkt über der Trage und stabilisiert und steuert. Gleichzeitig kann der Taucher den Patienten überwachen.

Auch dieser Versuch war ein voller Erfolg. Mit den gewonnenen Eindrücken, ein paar Bildern und Videos machten wir uns aus dem Wasser. Heinke hatte durch die wenige Bewegung schon kalte Füße und wir wollten nicht noch eine Übung zu Hypothermie durchführen.

Zurück an der Unterkunft musste der Grill wieder seinen Dienst verrichten und wir begutachteten das Video- und Fotomaterial, das während der Übung entstanden ist. Leider mussten sich dann auch schon Marc-Christopher, Dierk, Heinke, Mats und Aline auf den Heimweg machen.

Steffen K., Zeljka, Steffen B., Olli O. und Schüssi machten es sich dann noch gemütlich.

Später am Abend kam Timo Vierow von tauch.versicherung vorbei und stellte uns ein paar Möglichkeiten vor wie man seine Tauchausrüstung versichern kann.

Am Montagmorgen stand dann noch das Klarschiff machen auf dem Programm und der Heimweg für die restlichen Teammitglieder.

Alles in allem hatten wir ein tolles und lehrreiches Wochenende. Viel Spaß und für künftige Projekte auch einiges dazugelernt.

In diesem Sinne

Eure Cavebase.