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Trips Oktober 2017

Team: Max, Flo, Wilke und Steffen

 

Team Italien

Team Italien, bestehend aus Max und Flo, hatten sich nach den letzten Erlebnissen am Gardasee und Valstagna vorgenommen im Laufe dieses Wochenendes  die für uns bisher unbekannten Teile der Fontanazzi zu erkunden. Daneben konnte die Gelegenheit genutzt werden Benjamin Pretterhofer kennen zu lernen und ihn gleich zum Tauchen einzukassieren. Nach verhältnismäßig langer Anfahrt, geprägt durch viel Urlaubsverkehr und Staus,  kamen wir am späten Nachmittag an der Fontanazzi an. Benji wartete schon dösend im Auto und freute sich ob des endlich kompletten Buddyteams. 

 

Tag 1

Nach kleinem Schwätzchen und Briefing stand der Plan für den heutigen Tauchgang: Setup für den Tag darauf, d.h. Platzieren einer tiefen Stage und Tauchen der Mainline bis zum Pozzo Finale. Gesagt, getan und so machten wir uns im Gänsemarsch auf Richtung finaler Schacht. Die Hauptleine befindet sich in diesem Bereich zwischen 20 und 35m um dann in einem großen Raum zu enden an dessen Anfang sich die Leine teilt – ein Part verläuft entlang der Decke wo er in einem toten Gang endet, der andere Teil führt in das entfernte Ende nach unten wo er schlussendlich im „tiefen Loop“ mündet. In der Absicht diese Stelle morgen von der anderen Seite anzutauchen, setzten wir auf gut 50m einen Cookie um uns die Orientierung zu erleichtern. 

Nach etwa zwei Stunden verließen wir die Höhle wieder, die sich heute mit besten Bedingungen präsentiert hatte. 

Tauchzeit: 120min, 51m, 9°C.

 

 

Tag 2

Am zweiten Tag wollten wir den tiefen Loop angehen und so tauchten wir zusätzlich mit Scootern bewaffnet in Richtung Pozzo 2000 um den gestern angefangen Loop zu schliessen. Der tiefe Teil der Höhle trägt wirklich nochmal zum Facettenreichtum der Höhle bei, denn hier ist das Profil eher linsenförmig und stärker zerfurcht. Auch der Abstieg in den Schacht des Pozzo 2000 macht mächtig Laune. Einziger Makel ist die inzwischen schlecht erhaltene Leine und Leinensegmente die umherliegen. Hier würde eine Aufräumaktion nicht schaden.

Verwirrt durch die Erklärungen anderer Taucher waren wir allerdings unsicher welche der aufsteigenden Leinen am Ende des tiefen Teils wir nehmen sollten und so entschieden wir uns für einen kurzen Abstecher in den Explorationsteil der Fontanazzi und Rückkehr über denselben Weg über den wir gekommen waren. Nach dem leider notwendigen Geschleppe am Ende verabschiedeten wir uns von Benji, der sich auf den Heimweg machte und ließen den Abend mit viel Pizza in Gesellschaft befreundetet Höhlentaucher ausklingen. 

Tauchzeit: 170min, 80m, 9°C

 

Tag 3

Tag drei erwartete uns wieder mit viel Sonnenschein – bitte in Zukunft mehr Herbst wie diesen. Nach kurzem Scouting zum Pool der Elefante Bianco entschieden wir uns dort zu tauchen. Der Wasserstand war extrem niedrig, der Pool klar und herbstlich mit Blättern geschmückt. Schon Anfang des Jahres hatten wir hier einen tollen Tauchgang absolviert und wollten an diese Erfahrung anschliessen.

Nach mehreren Runden Ausrüstungschleppen hatten wir am frühen Nachmittag endlich alles oben und tauchten gut gelaunt ab, wir beschlossen diesmal zu scootern um die Grundzeit so effektiv wie möglich zu nutzen. Der Höhlenpool fällt auf ~20m, wo sich dann der große Eingang der Höhle auftut.  Von 20m verläuft die Höhle schräg abfallend bis auf 48m wo der Schacht 1 beginnt, seit unserem letzten Tauchgang hat sich hier auf jeden Fall etwas in der Verleinung getan und die Jumps und T- Abzweigungen sind erneuert worden. Der Schacht 1 fällt dann von 48m vertikal bis auf 75m ab um dann weiter bis auf 85m schräg abzufallen wo die Höhle dann das erste mal wieder ein wenig horizontal verläuft nur um kurz darauf weiter schräg bis auf 120m abzufallen. Das Gestein ist sehr hell und wenn es die Sicht erlaubt die Ausmaße durchaus beeindruckend.

Zuletzt hatten wir am Beginn der horizontalen Passage auf -120m gedreht, u.a. weil die Leine dort unterbrochen war. Dieses mal fehlten die ersten Stücke bereits auf -90m und Flo fing an neue Leine zu verlegen. An unserem letzten Umkehrpunkt angekommen standen gerade mal -115m auf der Uhr, also ganze 5m weniger Wassersäule. Das hatten wir trotz dem Eindruck oben so nicht erwartet. Der Gang verläuft hier wieder horizontal  und so leinten wir selbigen weiter aus. Leider droht die Dekompressionszeit auf dieser Tiefe schnell zu explodieren und so banden wir die Leine ab und machten uns auf den Rückweg um nicht zu spät aus dem Wasser zu kommen. Schließlich stand  der Heimweg noch auf dem Programm. Sicher kommen wir wieder um hier nochmal die Leinensituation zu verbessern und noch weiter in die Höhle vorzustossen.

 

 

Team Frankreich

Die Feiertage rund um Allerheiligen haben geradezu zum Tauchen verpflichtet und so kam  es, dass sich Steffen und Wilke kurzerhand für einen Frankreich Trip  entschieden haben. Der Plan war einfach und fast schon unspektakulär  gehalten: Dieses verlängerte Wochenende sollte ganz im Zeichen der Ressel liegen. Die beiden buchten kurzerhand via Airbnb eine Unterkunft Nahe der  Ressel (Maison de Champagne) und starteten ihr kleines „Projekt“. Die Ziele waren schnell ausgearbeitet; Steffen wollte seinen neuen  Scooter über längere Strecken unter echten Höhlentauchbedingungen testen und Wilke erste längere Tauchgänge mit dem JJ wagen. 

 

Tag 1

Als die beiden in Frankreich ankamen stellten sie prompt beste Bedingungen vor. Die Ressel führte kristallklares Wasser! Auch hat sich die Parkplatzsituation an der Ressel komplett entstpannt. Die Franzosen haben einen schönen großen Parkplatz geschaffen, an dem gut 20 Autos Platz haben. Man ist somit nicht gezwungen bereits morgens um 7 Uhr an der Ressel zu sein :-).

Der erste Tauchgang war recht unspektakulär, „zu Fuß“ bis zur 400m  Marke und sich einfach nur unter den Eindrücken der Höhlenformationen  von der 14stündigen Fährt erholen. 

 

 

Tag 2

Der zweite Tauchgang, natürlich wieder in der Ressel führte die  beiden zum 3. T, also knappe 800m. Auch hier perfekte Bedingungen. Ab  dem Schacht war das Wasser so klar, dass ihre Thorlampen selbst bei 100% lediglich einen kaum wahrnehmbaren Lichtstrahl erzeugten. Nach 120min. kehrten die beiden zufrieden zurück.  Selbstverständlich wurde die Dekozeit zu einer Art Scooterzeit  umgewandelt. Die beiden rasten mit ihren XK1 permanent im Kreis. Vom 1. T zum 2. T und zurück zum Ersten. Mal Vollgas, mal mit cruising Speed, mal mit allen Stages mal nur mit einer BO Stage. Wie schon  gesagt, die beiden wollten auch das dauerhafte fahren mit dem Scooter  trainieren. Nach 120min. tauchten die Beiden mit einem grinsen im  Gesicht auf und schmiedeten bereits Pläne für den kommenden Tag.

 

Tag 3

Der kommende Tag sollte der „Deep Loop“ Tag werden, die beiden  hatten sich vorgenommen den ersten Teil des Deep Loop (3. T links)  genauer zu erkunden um dann am Folgetag den Loop komplett zu  durchtauchen. Kaum war der Plan gefasst lagen auch schon zwei Scooter und 10 Stages am Höhlenpool. Wie geplant tauchten die Beiden  ca. 50% vom Loop und nach 170min. Tauchzeit war klar, das am letzten Tag dem vollständigen Durchtauchen nichts mehr im Wege stand.

Der Deep Loop:
Wieder wie am Vortag alles Material zum Pool geschleppt, auch hier wieder 5 Stages pro Person (3x 80cuft 15/55, 1x 80cuft 50/20 und 1x 40cuft Oxygen) plus je einen Scooter. Um 11:30 Uhr waren die beiden auch schon abtauchbereit und starteten ihren letzten „verlängerten Wochenendtauchgang“.

Wie eigentlich immer geht gerade am letzten Tag irgendwas zu Bruch. So auch bei diesem Tauchgang. Bei ungefähr 700m platze mit einem lauten Schlag Wilkes Fini Schlauch, ein Nagelneuer btw., Wilke verschwand  kurzzeitig in einem Blasenmeer, drehte die Bailoutstage zu, legte sie ab und konnektierte die nächste Stage mit dem BOV - zum  Glück sind alle Stage mit QC6 ausgestattet, so das dieser Ausfall mehr  oder weniger kompensiert werden konnte. Die beiden entschieden sich die  defekte Stage an die Mainline zu klipsen und den Tauchgang fortzusetzen.

Nach dieser kleinen Aufregung verlief der restliche Teil des  Tauchgangs in einer außergewöhnlichen und harmonischen Art und Weise,  die enormen Sichtweiten ließen den Deep Loop unglaublich schön  erscheinen. Nach 210min. war das ganze auch schon (leider) wieder vorbei. Beide traten hochzufrieden den Rückweg zur Unterkunft an und können mit Fug und Recht behaupten, dass die Ressel einfach eine  der schönsten Höhlen in Europa ist - und vermutlich auch bleibt.

 

In diesem Sinne,

Eure Cavebase

 

 

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