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Lot & Dordogne Juni 2006

 

Team: Roland & Robin

 

Nachdem die letzte Tour vom Wetter her nicht so das gelbe vom Ei war, entschlossen wir uns kurzerhand im Juni nochmals ins Lot zu fahren, um in der Ressel etwas weiter zu kommen. Am Tag nach der Ankunft entschieden wir uns einen Eingewöhnungs TG zu in der Gouffre de Cabouy zu machen.

Diesen TG führten wir mit 2 x 80 cf EAN 32 und 3 Gavins (1 Backup) durch und vereinbarten als Umkehrzeitpunkt das Erreichen von 30 bar auf der ersten Stage Wir scooterten in die Höhle, passierten diverse T’s(Auftauchstelle, Seitengang) und nahmen diese in Richtung der Poumayssen, die wir schließlich nach etwa 25 min auf dem Trigger auch erreichten, wir ließen den Ausstieg zur Pouymassen links liegen und scooterten weiter in die Höhle und erreichten etwa 1000 m Penetration.

Die Leinensituation in dieser Höhle darf milde als etwas chaotisch, wenn nicht sogar hirnrissig bezeichnet werden, von überall kommen multiple Leinen, um dann irgendwo blind zu enden oder lose im Gang herumzuliegen. Es bedarf einiger Cookies oder Linearrows, um hier Übersicht zu behalten und um auf dem Rückweg der Ursprungsleine wieder zu folgen. Am besten hat uns ein Gesteinspflock gefallen zu dem mindestens 8 Leinen geführt haben und die Linearrows in 3 verschiedene Richtungen gezeigt haben. „Salle chaotique“

Im Grunde ist dies eigentlich kein Problem, da das Gangprofil sehr überschaubar ist und eine große Röhre darstellt und Teilweise im Anfangsbereich Dimensionen eines Autobahntunnels von etwa 12 x 10 m erreicht, im weiterführenden Verlauf wird das Gangprofil etwas schmaler. Die Sichtverhältnisse waren ausgezeichnet und erreichten etwa 10-12 m, nach 450m im Bereich des Leinenmittelpunktes zur Traverse zur Pouymassen lag die Sicht bei gut 15m. Wir scooterten zurück, während ich mir noch eine kurze Stickmap über den Leinenverlauf anfertigte und tauchten nach ein bisschen plantschen im Pool nach 110 min auf und packten unser Equipment ins Auto, um der St. George noch einen Besuch abzustatten.

In der St.George ließen wir es auch gemütlich angehen und trafen hier eine grössere Horde Briten, die alle mit Sidemountequipment unterwegs waren. Wir entschlossen lediglich eine 80 cf Stage mit EAN 32 mitzunehmen und bei 125 bar auf der Stage zu drehen. Das Backgas in der D 12 griffen wir nicht an ,es war lediglich als Safetygas gedacht. Die Sicht war mit 4-5 m relativ bescheiden, so dass wir bei der Engstelle bei etwa 425 m umdrehten, auf dem Rückweg mussten wir die letzen 150 m an der Leine in Touch Contact raus, da Sicht maximal 30 cm betrug und unsere netten englischen Kollegen so frei waren, ihre Stagedepots in die Lehmbänke zu werfen und etwas eigenartig tarierten. Wir hatten dann auch die Nase irgendwie voll, da es dann am Pool etwas too much des guten wurde und machten wir uns zügig Richtung Carjac auf den Weg, den nächsten Tag hatten wir volles Programm an der Ressel geplant.

 

 

 

Am nächsten Tag schliefen wir erstmal ausgiebig aus und erledigten diverse Einkäufe. Gegen Mittag fuhren wir an die Ressel.

Es herrschte reger Betrieb. Rick Stanton war mit seinen Mannen an der Höhle. Er selber Tauchte mal eben kurz in die Biwakhalle, ein paar tauchten solo und andere aus seinem Dunstkreis gingen ihm an Land zur Hand. Es war schon cool, wie er mit seinem etwa 2,50 m langen Aquazepp von Olivier Isler und seinem Sidemount RB die Cele entlang tuckerte Es hatte bestimmt gut 38 Grad im Schatten und wir trödelten schon sehr und bauten in Ruhe unser Equipment zusammen.

Geplant war es den Seitengang bei 830 m zu erreichen und wenn es das Gas hergibt, hier weiter den Verlauf des Hauptganges zu scootern.

Roland plante diesen TG mit seinem RB 80 mit D 20 Bailoutflaschen am Frame und einer 80 cf Trimixstage, ich mit der D 18 als Back (Safety) Gas mit 250 bar Trimix 15/55 und insgesamt 3 x 80 cf Trimixstages mit 15/55. Daneben führten wir jeder noch 3 Dekogase in 80 cf Stages mit uns (Oxygen, 50/25, 35/35). Wir vereinbarten als Umkehrpunkt wenn die zweite Trimixstage bei Robin 125 bar erreicht. Wir waren beide mit jeweils einem Standard Gavin und hatten noch einen Standard Gavin als Backup dabei, den ich zog.

Nachdem wir noch ein bisschen mit Rick geplaudert hatten zogen wir uns um und tauchten schließlich ab, wir scooterten mit dem 50/25 in die Höhle und droppten nacheinander die Dekogase an die Leine und wechselten kurz vor dem Schacht auf die erste Trimixstage. Leider gibt es auf 36 m keine entsprechende Stelle an der man das 35/35 sicher ablegen kann, so dass wir die Stage am Boden des Schachtes auf 42 m ablegen, auf dem Rückweg macht man dann den Gaswechsel eben
freischwebend im Schacht.

Nachdem das 36m Gas abgelegt war, ging es auch schon wieder auf den Trigger und wir scooterten nebeneinander nun im tiefen Teil der Ressel, das Wasser war glasklar und wir hatten hier nun locker 30 m+ x Sicht, Roland quittierte dies öfter mit Geil und Cool, was man auf dem RB unter Wasser gut verstehen kann. Der kunststoffumantelte Draht wich einer sehr gut verlegten weissen Caveline und alle 100 m waren Linearrows mit Distanzentfernungen angebracht.

Nach einigen Minuten auf dem Trigger erreichten wir schließlich bei etwa 830 m ein T an dessen rechter Hand die Höhle flacher weiter verläuft und linker Hand (Hasenmayerdraht) der tiefere Seitengang der Ressel abgeht. Wir platzierten einen Cookie und nahmen das T links und scooterten in den Gang, kurz danach kurz vor einem kleinen Schacht, der wieder etwas nach oben führte, droppte ich meine erste Trimixstage an die Leine und wechselte auf die zweite Trimixstage, die dritte volle Stage klippte ich zu der leeren an die Leine. Roland überwachte die ganze Aktion und nach einem kurzen okay ging es breitgrinsend weiter, wir passierten schließlich den Schacht nach oben und das Gangprofil wurde etwas enger ,so dass wir jetzt hintereinander den Gangverlauf entlang scooterten.

Nach etwa 200 m endete die neue Weiße Caveline an der rechten Wand des Ganges an einer Felsnase und daneben führte der Edelstahldraht weiter.Da ich etwa noch 50 bar bis zum Umkehrdruck auf der Trimixstage hatte scooterten wir noch kurz etwas weiter und beschlossen schließlich bei etwa 1000 m und 57 m Tiefe zu drehen. Auf dem Rückweg nahm ich meine abgelegten Stages wieder auf, wechselte auf die dritte Trimixstage und wir scooterten zum Schacht zurück.

Wir genossen jeden Meter des Rückweges und leiteten die Deko im Schacht angekommen ein, tauschten uns in den Wetnotes aus und vertilgten ein paar Kohlenhydratgels die Roland mitgebracht hatte.

Mitten in der Nacht tauchten wir nach 220 Min schließlich auf und genossen das imposante Sommergewitter.

 

 

In den kommenden Tagen tauchten wir erneut nochmals etwas über 1100 m in die Ressel in Richtung des nächsten T’s, welches den tiefen und den flacheren Hauptgang im tiefen Teil wieder verbindet und hatten hier auch einen sehr schönen Tauchgang bei exzellenter Sicht von 30+ m. An dem Punkt der Maximalpenetration auf etwa 60 m fiel dann leider Rolands Gavin wegen eines gerissenen Triggerseils aus. Er verstaute seinen Gavin in tow Position, während ich ihm den Backup-Scooter hervorholte.

 

In diesem Sinne,

Eure Cavebase

 

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